Über die Naturfreunde Karben

Unser Hauptaugenmerk gilt der Erhaltung des Naherholungsgebietes Heitzhöferbach und der naturfreundlichen und ehrenamtlichen Bewirtschaftung für unsere Gäste im NaturFreundehaus.

Unser Vorstand

1. VorsitzenderHans-Joachim Thun
Stellvertretender VorsitzenderAndreas Riesner
SchriftführerinAnnette Christ
Stellvertretender SchriftführerinDoreen Greunke
KassiererThomas Adam
Stellvertretender KassiererFrank Zinke
PressesprecherHans-Joachim Thun
Referent HüttenbewirtschaftungPeter Barowski
Referent für Haus und GeländeOliver Schmidt
Referent für Kultur, Touristik & WandernOliver Schmidt
Referentin für Vereinskommunikation/Öffentlichkeitsarbeit/Homepage: Anke Ewald

Vereins-Chronik

Auszug aus der Festschrift zum 75jährigen Jubiläum Touristenverein »Die Naturfreunde« e.V. Ortsgruppe Karben

Aus der Gründungszeit der Naturfreunde-Ortsgruppe in Okarben (heute Karben) gibt es leider keine schriftlichen Unterlagen mehr. Falls sie nicht beim Verbot durch die Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 vernichtet wurden, lagerten sie in Kellern oder auf Speichern von Mitgliedern und wurden vermutlich, als diese verstarben, von ihren Kindern »entsorgt«.

Nach mündlicher Überlieferung durch zwei Gründungsmitglieder, die 1977 noch lebten, fand die Gründung der Ortsgruppe im Jahr 1927 statt, nachdemHeinrich Geibel, der Gründer des Vereins, vorher mehrere Jahre Mitglied in der Ortsgruppe Bad Vilbel war. Das Protokollbuch des Vereins von 1949 bis 1973/74 erwähnt eine 25-Jahrfeier in 1952. So wurde es auch in die Festschriften von 1967 (40 Jahre) und 1977 (50 Jahre) geschrieben.

Möglicherweise existierte die Ortsgruppe Okarben in den ersten 3 – 4 Jahren als Untersektion der Ortsgruppe Bad Vilbel. Darauf deuten die Aussagen mehrerer älterer Mitglieder der Ortsgruppe Bad Vilbel
hin, die Wolfram Dietz, der Archivbetreuer des Landesverbandes Hessen, in den Achtziger und Neunziger Jahren interviewte. In den überregionalen Vereinszeitschriften des Verbandes »Naturfreund« und »Luginsland« wird eine eigenständige Ortsgruppe Okarben erst 1932 erwähnt. Trotzdem sind wir der Meinung, dass wir in 2002 das 75jährige Jubiläum zu Recht feiern können. Es gibt zwar keine schriftlichen Unterlagen mehr aus der Zeit zwischen 1927 und 1933, jedoch noch mehrere Fotos. Diese Fotos und die hier gezeigte Erwähnung im »Luginsland«, der Zeitschrift des Gaues Mittel- Rhein, vom März/April 1933 (!) zeigen, dass neben Wanderungen und Fahrten auch das Musizieren und Singen große Bedeutung hatte.

Zu den Organisationen, die von den Nationalsozialisten verboten und deren Vermögen zugunsten des »Dritten Reiches« eingezogen wurde, zählte auch der Touristenverein »Die Naturfreunde«. Es ist bezeichnend, dass dieses Schicksal dem TVdN als einzigem aller bis bestehenden Wander- und Gebirgsvereine widerfuhr. Zwar hat es auch da und dort nicht an Versuchen gefehlt, die Naturfreunde gleich zu schalten und unter neuer Leitung Mitgliedschaft und Vermögen in den braunen Einheitsbrei zu überführen. Da jedoch in den Reihen der Naturfreunde einfach keine Parteigänger der Nazis zu finden waren, erkannten sie ihre Bemühungen als gescheitert und ließen im Juni konsequent das Verbot der Organisation und die Beschlagnahme des Vermögens folgen. In Unterlagen mit der Auflistung aller zu verbietenden Ortsgruppen ist für Okarben als Vorsitzender ein Karl Gaul, Hauptstraße, Okarben, genannt, während zum gleichen Zeitpunkt die Zeitschrift des Gaus Heinrich Geibel als Obmann nennt. Seit nach der KPD auch die SPD, SAP, die freien Gewerkschaften, der Arbeiter-, Turn- und Sportbund, der Arbeiter-Rad- und Kraftfahrerbund Solidarität und der Arbeiter-Samariter- Bund verboten worden waren, arbeiteten viele Naturfreunde der älteren und der jüngeren Generation in kleineren und größeren illegalen Kreisen auf meist lokaler Ebene mit. Dieser illegale Kampf gegen die braunen Machthaber war gefahrvoll und  opferreich. Mit der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 war auch das NS-Regime beseitigt. Was der innere Widerstand trotz der Revolte vom 20. Juli 1944 nicht vermocht hatte, das hatte das militärische Übergewicht der Alliierten fertig gebracht: Der Krieg war zu Ende. Die Zuchthäuser und Konzentrationslager entließen die Überlebenden der Unfreiheit in ein neues Leben.

Sehr bald nach Ende des 2. Weltkrieges machten sich Heinrich Geibel und andere Mitglieder an die Wiedergründung des Vereins. Satzungsmäßig orientierten sie sich an der Ortsgruppe Frankfurt. Ein Teil des Schriftverkehrs zwischen 1945 und 1947, eine Mitgliederliste aus der Zeit vor dem Verbot, wohl aus der Erinnerung heraus geschrieben und ein nicht beschrifteter Aufnahmeschein der Ortsgruppe Frankfurt ist aus jener Zeit noch vorhanden.

Mit der Niederschrift einer Vorstandssitzung, die zwischen dem 1. Januar und dem 12. März 1949 stattfand, beginnt dann das schon erwähnte Protokollbuch.